Freitag, 6. Juni 2014

Labormedizinische Erfassung gestörter biochemischer Regelkreise bei depressiven Patienten am Beispiel des Reizdarms

Labormedizinische Erfassung gestörter biochemischer Regelkreise bei depressiven Patienten am Beispiel des Reizdarms
Zahlreiche Erkrankungen wie auch das Reizdarm-Syndrom gehen mit psychischen Begleitsymptomen wie Depressionen, Angststörungen und Reizbarkeit einher. Da mit den üblichen Diagnoseverfahren in der Regel keine körperlichen Ursachen für entsprechende Beschwerdebilder gefunden werden, gehört bekanntermaßen auch der Reizdarm in die Gruppe der sogenannten somatoformen Erkrankungen. Doch bei einem nicht unerheblichen Anteil der Betroffenen liegen bei genauer Betrachtung biochemisch greifbare Störungen zu Grunde, die erklären, warum bestimmte Veränderungen auf der körperlichen Ebene zwangsweise auch Beschwerden auf der psychischen Ebene nach sich ziehen.

Mittels moderner Laborverfahren können die dahinterliegenden biochemischen Prozesse sichtbar gemacht werden, sodass „depressive Reizdarmpatienten“ erkannt und entsprechend therapiert werden können. Jeder Kandidat für Psychopharmaka und/oder Psychotherapie hat einen Anspruch darauf, dass entsprechende Störungen korrekt ausgeschlossen werden.

Die Frage "psychosomatisch oder somatopsychisch?" ist letztlich aber immer eine Aufforderung, eine verantwortungsvolle Ausschlussdiagnostik in beide Richtungen zu betreiben, was einen äußerst sensiblen und aufmerksamen Umgang mit den Betroffenen erfordert. Nur so kann vermieden werden, dass die Patienten in ihrer Psychosomatose fixiert werden, andererseits aber auch gegen eine ungerechtfertigte Psychologisierung ihrer Beschwerden geschützt werden.

LG

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