Labormedizinische Erfassung gestörter biochemischer Regelkreise bei depressiven Patienten am Beispiel des Reizdarms
Zahlreiche
Erkrankungen wie auch das Reizdarm-Syndrom gehen mit psychischen
Begleitsymptomen wie Depressionen, Angststörungen und Reizbarkeit
einher. Da mit den üblichen Diagnoseverfahren in der Regel keine
körperlichen Ursachen für entsprechende Beschwerdebilder gefunden
werden, gehört bekanntermaßen auch der Reizdarm in die Gruppe der
sogenannten somatoformen Erkrankungen. Doch bei einem nicht
unerheblichen Anteil der Betroffenen liegen bei genauer Betrachtung
biochemisch greifbare Störungen zu Grunde, die erklären, warum bestimmte
Veränderungen auf der körperlichen Ebene zwangsweise auch Beschwerden
auf der psychischen Ebene nach sich ziehen.
Mittels moderner
Laborverfahren können die dahinterliegenden biochemischen Prozesse
sichtbar gemacht werden, sodass „depressive Reizdarmpatienten“ erkannt
und entsprechend therapiert werden können. Jeder Kandidat für
Psychopharmaka und/oder Psychotherapie hat einen Anspruch darauf, dass
entsprechende Störungen korrekt ausgeschlossen werden.
Die Frage
"psychosomatisch oder somatopsychisch?" ist letztlich aber immer eine
Aufforderung, eine verantwortungsvolle Ausschlussdiagnostik in beide
Richtungen zu betreiben, was einen äußerst sensiblen und aufmerksamen
Umgang mit den Betroffenen erfordert. Nur so kann vermieden werden, dass
die Patienten in ihrer Psychosomatose fixiert werden, andererseits aber
auch gegen eine ungerechtfertigte Psychologisierung ihrer Beschwerden
geschützt werden.
LG
Freitag, 6. Juni 2014
Labormedizinische Erfassung gestörter biochemischer Regelkreise bei depressiven Patienten am Beispiel des Reizdarms
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