Mittwoch, 9. Dezember 2009

Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen

Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen
von S. Schneider

Ermutigt durch viele zustimmenden Zuschriften zum Thema „Pharmagemauschel" will ich in dieser Woche noch einmal ein heißes Eisen anfassen. Womöglich sind Sie auch davon betroffen, weil Sie mit einer der meist so segensreichen Selbsthilfegruppen verbunden sind. Diese galten bislang als unabhängige, unbestechliche und starke Initiativen, die sich für die Belange ihrer Mitglieder einsetzen. Doch zunehmend lassen sie sich von pharmazeutischen Unternehmen sponsern und in deren PR-Programme für neue Therapien einbinden. Das ist ein zweischneidiges Schwert - denn einerseits könnten viele Gruppen ohne dies finanziell nicht überleben, andererseits zahlen sie mit dem Verlust ihrer Unabhängigkeit.

Mehr und mehr vertreten die Selbsthilfegruppen die Belange ihrer Mitglieder nach außen, mischen in der Gesundheitspolitik mit, verhandeln mit der Pharmaindustrie über Behandlungsprogramme und Arzneimittelversorgung. Auch in der Forschung reden sie inzwischen immer öfter ein Wörtchen mit. Sie beschaffen freiwillige Versuchspersonen für Tests mit neuen Medikamenten, kommentieren klinische Studien, empfehlen bestimmte Präparate.

Im Gegenzug zückt die Pharmaindustrie ihr Portemonnaie, wenn es um die Aktivitäten der Selbsthilfegruppen geht. Diese nehmen die Unterstützung gern an, denn sie sind zwar hoch anerkannt, doch meist fehlt ihnen das Geld, um wirklich unabhängig zu sein. Auf staatliche Förderung oder Unterstützung durch die Krankenkassen ist nicht in dem Ausmaß zu hoffen, wie den Selbsthilfegruppen heute Aufmerksamkeit gezollt wird. Ihr ursprüngliches Anliegen war der kritische Umgang mit der Pharmaindustrie sowie der Versuch, ihre Mitglieder vor Unheil durch Pillen und Therapien zu schützen. Inzwischen hängen die meisten Selbsthilfegruppen am Tropf von Unternehmen, den sie eigentlich auf die Finger schauen wollten - oft genug auch in dem Vorsatz, damit etwas Gutes zu bewirken.

Auch Selbsthilfegruppen brauchen Geld

Für viele Menschen mit chronischen Krankheiten, besonderen Leiden oder seltenen Behinderungen ist die Mitgliedschaft in einer Selbsthilfegruppe oft überlebenswichtig. Denn hier meistern sie die Probleme des Alltags gemeinsam, erhalten Insider-Informationen, Tipps für den Umgang mit der Krankheit und vor allem das Gefühl, mit dem jeweiligen Leiden nicht allein zu sein. Hier können sich die Mitglieder gut aufgehoben und objektiv beraten fühlen.

Das Geschäft auf Gegenseitigkeit mit der Pharmaindustrie kann für die Betroffenen durchaus von Nutzen sein. „Ohne die Pharmaindustrie würde es uns nicht geben", hört man immer öfter im Gespräch mit den segensreichen Selbsthilfe-Organisationen. Auch die Teilnahme an Studien wird meist positiv gesehen, solange sie den Teilnehmern nützt. Selbsthilfegruppen, für deren Krankheiten keine Therapien zur Verfügung stehen, schauen dabei allerdings „in die Röhre". Auch die Initiativen, die der Schulmedizin und Pharmaindustrie kritisch gegenüber stehen, sind nicht gerade die Lieblinge der Geldgeber.

Denn nicht immer sind diese neuen Vernetzungen zum Wohle der Mitglieder ausgelegt. Deren wirkliches Anliegen gerät allzu schnell zugunsten pharmazeutischer Forschungen aus dem Blickfeld, nämlich das Leben mit der Krankheit bestmöglich zu bewerkstelligen und dabei Unabhängigkeit im Alltag zu bewahren. Für die Pharmafirmen ist dies hingegen eine höchst erfreuliche Entwicklung. Sie kommen ihrem Endverbraucher damit ein großes Stück näher, umschiffen elegant das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente und lancieren ihre Produkte direkt in die Selbsthilfegruppen und deren Organe.

Mein Rat an Sie: Wenn Sie erkrankt sind oder ein chronisches Leiden haben, sind Medikamente sehr wahrscheinlich von großer Bedeutung für Ihre Behandlung und Genesung. Viele Arzneien sind einfach unersetzlich und natürlich ist nicht alles schlecht, was die Pharmaindustrie macht. Kritisch wird es jedoch immer dann, wenn die mit einer Therapie verbundenen Risiken unter den Teppich gekehrt werden, wenn die Risiken höher sind als der Nutzen. Deswegen ist eine unabhängige und kritische Haltung wichtig - so wie in dem Thriller „Das Pharmakomplott" beschrieben, von dem ich Ihnen in der vergangenen Woche berichtete. Deshalb ist auch die Rückendeckung durch eine Selbsthilfegruppe von so enormer Bedeutung, weil Sie als Einzelner kaum noch zu beurteilen vermögen, was gut und richtig ist. Wenn Sie sich einer solchen Organisation anschließen wollen, prüfen Sie genau, wie unabhängig diese Gruppe ist. Erhalten Sie hier unabhängige oder gesteuerte Informationen, die nicht unbedingt zu Ihrem Wohl sind?

Selbsthilfegruppen als Marketing-Maßnahme der Industrie

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